Ich bleibe ein paar Tage in Frankfurt – mit Zwischenausflug nach D. und in den Odenwald.
Ein Spaziergang durch die Niddaauen, die ich noch nicht kenne.
Damals in den 80ern lebte ich zunächst in einem der angesagten Stadtteile, später am anderen Ende der Stadt – dort, wo man fast nach Offenbach rüberspuckt ;-). Die Niddaauen waren so weit weg wie der Mond und wenn mich damals Sehnsucht nach Grün überkam, fuhren wir hinaus in den südlichen Vogelsberg.
Es ist nass, nicht kalt. Manchmal mischt sich Schnee in einen kaum wahrnehmbaren feinen Regen.
Die Stadt bleibt allgegenwärtig.
Wir wandern an ihrer Grenze entlang.
Manchmal kommen uns Menschen entgegen, manchmal eine ganze Familie von Weihnachtsmännern ….
nun ja, es ist der erste Weihnachtstag.
Am Ende unseres Weges ein Denkmal –
auch andere Menschen trauern.
Ein zweiter Spaziergang ein paar Tage später –
ich erkenne Orte wieder, an denen ich gearbeitet hatte.
Mainhattan – eigenartige Ästhetik – es geht mir wie immer. Ich fühle mich fast erschlagen –
An einer anderen Ecke die Zeichen unserer Zeit –
und wieder – wenige Minuten später ein liebenswert urbanes Eckchen.
Im Romantikmuseum die Himmelsleiter –
ich treffe alte Bekannte wieder – Caroline und ihre Gang, die ersten Hippies in Jena, die andere Karoline, Freund Hoffmann und die Brüder Grimm. (Germanisten behandeln manchmal ihre Lieblinge wie Geschwister im Geiste. Nehmt es nicht übel…. ihr liebenswerten Vorgänger*innen ;-))
Unser Rückweg führt vorbei an einem modernen Tempel –
der angebissene Apfel wie eine Metapher auf den Zustand unserer Welt –
der Blick auf Mainhattan wie eine Erinnerung an Metropolis, Fritz Langs Dystopie aus den 20ern.
Wird das unsere Zukunft sein, der Weg in die Arme eines starken Mannes? ……