Ja ja, tut mir leid.
Manche Begriffe sind in den letzten Wochen medial etwas arg durchgenudelt worden. Heute gibt es aber einen ganz anderen Grund dafür.
Gestern war noch strahlender Sonnenschein. Morgen kommt ein Sturm. Dazwischen: Waschküche.
Vor und hinter uns versinkt die Welt im Nebel. Ok, meteorologische Haarspalter werden einwenden, dass das kein Nebel ist. Die Wolkenuntergrenze ist einfach nur auf null Meter gefallen.
Sichtbares wird unsichtbar und umgekehrt.
Natürlich wissen wir, dass wir am Nord-Ost-Strand sind und dass oben rechts in der Ecke irgendwo die Jugendherberge sein muss.
Und trotzdem könnte es ja sein, dass wir auf der anderen Seite des Nebels plötzlich auf einem anderen Planeten herauskommen. Ja, ich weiß, das ist Fantasterei. Aber es ist halt so ein Tag.
Wenn ich mich umdrehe, liegt hundert Meter hinter mir der Felsen mit seiner Steilklippe. Wenn er denn noch da ist…
Nach einer Weile taucht ein Zeichen aus dem Nebel auf. Ein Hoffnungszeichen. Gestern war der 8.5., der Tag, an dem vor 75 Jahren der zweite Weltkrieg in Europa endete. Ein Zufall? Wohl kaum.
Spinnennetze erscheinen uns als fragil und unsere Werke und Bauten als stabil. Doch Ebbe und Flut bringen auch diese Täuschung immer wieder ans Licht.
Nachdem wir die Insel umrundet haben, steigen wir auf der Südseite an der Sendeanlage wieder die Treppe ins Oberland hinauf und blicken auf das Dorf im Unterland.
Noch ist alles ruhig, denn auch die Rock ’n‘ Roll Butterfahrt musste natürlich in diesem Jahr abgesagt werden. Aber ab dem 18.5. dürfen wieder Gäste anreisen.
Das muss irgendwann sein, denn davon leben die meisten von uns.
Ob es gut geht?
Auf dem Festland gibt es jetzt eine Faustformel, ab wann einzelne Regionen wieder Einschränkungen im öffentlichen Leben einführen sollen: Mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen pro Woche.
Auf unsere kleine Inselwelt umgerechnet bedeutet das maximal… 0,75 Neuinfektionen pro Woche. Habe ich schon erwähnt, dass Insel-Ökologien fragil sind?
Auf Sicht leben: Nicht genau wissen, wohin die Reise geht und das Beste hoffen.
zauberhafter blogbeitrag. danke!
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