Was bisher geschah: Es war Winter (ach?). Keine Gäste, die Straßen leergefegt. Im Oberland nur Lebewesen, die Stoizismus und dicke Pullis zur Schau stellen.
Die Strände wüst und leer. Keine Fußspuren. Die entsorgen Wind und Gezeiten täglich.
Am Nordoststrand steht ein kleiner Mensch und starrt die Nordsee an. Drei Tage lang frage ich mich immer wieder, was er wohl dabei gedacht hat. Wintersensationen eben.
Auch auf der Düne nur das Heulen des Windes und das Zischen des Sandes, der deine Windjacke abschmirgelt.
Und seine eigenen Sandburgen baut.
Die Robben haben sich anscheinend mit der Familiengründung in den letzten Wochen ziemlich verausgabt und frönen ihrem Lieblingshobby: Herumliegen.
Andere schauen scheinbar empört: Hey, du kannst mich doch garnicht sehen! Ich hab doch Tarnfell!
Und dann plötzlich ein Vorbote des Frühjahrs.
Oder zwei.
Und noch ein dritter (der Zahnarztus Hamburgiensis ;-) .
Und dann ist es wieder soweit. Wie jedes Frühjahr Ende April Flaggen- und Dresscodewechsel auf Helgoland: Die RocknRoll-Butterfahrt ist im Anmarsch.
Mehr Schwarz an der Dünenfähre. Und überhaupt mehr mehr ;-) .
Eigentlich konnte ich schon als kleines Mädchen nix mit Ska und Rammelpank anfangen, aber so als kulturelles Phänomen ist doch immer wieder faszinierend.
Natürlich regnet es und ist a****kalt. Das ist Vorschrift.
Am dritten Tag sehen einige Butterfahrer etwas… mitgenommen aus. Punk’s not dead, it just smells funny.
Aber ansonsten ist auch unübersehbar, dass ein beträchtlicher Anteil der Rocknroller inzwischen so etwa in meinem Alter ist und statt flattrigem Zelt auf der Düne lieber eine kuschelige Ferienwohnung auf der Hauptinsel anmietet.
Eigentlich bin ich ja hauptsächlich rübergefahren, um die neuen Ferienhäuser auszumessen und die OpenStreetmap-Karte zu aktualisieren. Aber mal kurz über den standesgemäß löcherigen Zaun gucken ist ja auch ok.
Ratter ratter bumm bumm!!!
Danke, ihr schwarzbunten Knalltüten und bis nächstes Jahr!