Dr. Carl Peters war ein erfolgreicher deutscher Expeditionsführer gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Eroberung der deutschen Kolonialgebiete in Ostafrika geht größtenteils auf sein Konto.
Ebenfalls auf sein Konto geht eine große Anzahl von Folterungen und Morden an den Einheimischen. Dr. Peters legte sich einen privaten Harem zu und wer aufmuckte, wurde kurzerhand aufgehängt. Die Frauen wurden meistens “nur” öffentlich ausgepeitscht.
Selbst für den Zeitgeist des wilhelminischen Deutschland (das weit davon entfernt war, den afrikanischen Ureinwohnern Menschenrechte zuzusprechen) waren Dr. Peters’ Methoden zu grausam. Die Presse verpaßte ihm den Spitznamen “Hänge-Peters”, er verlor seine diversen Ämter und sein Denkmal wurde von Berlin nach Helgoland gebracht.
Das entbehrte schon damals nicht einer gewissen Ironie, denn Kaiser Wilhelm war so fest entschlossen, das – damals noch britische – Helgoland zu einem deutschen Marinehafen zu machen, daß er mit dem Sansibar-Vertrag die von Dr. Peters eroberten Kolonien den Engländern im Tausch gegen Helgoland übergab.
Was von Dr. Peters’ Denkmal nach der Zerstörung der Insel im zweiten Weltkrieg noch übrig war, ist heute relativ zwanglos im Vorgarten des Helgoland-Museums arrangiert.